Der Föderal

The federal

 

1Das ist der „Föderal“ mit dem Semen-Contra, den Ibn Batuta im Zentrum von Timbuktu gesehen hat.



Ich war mit dem berühmten Forscher Echenoz eng befreundet gewesen, den in seiner früheren Jugend eine Afrikexpedition bis nach Timbuktu geführt hatte.



Als Ibn Batuta allein nach Timbuktu kam, lastete schweigende Betroffenheit auf dem Land. Damals herrschte dort eine Frau, die, kaum zwanzig Jahre alt, das in sich zersplitterte und verfeindete Land zu regieren hatte.
1Duhl-Serul litt zuweilen unter schrecklichen Amenorrhoe-Krisen, aus denen sich Kongestionen ergaben, die das Gehirn in Mitleidenschaft zogen und furchtbare Tobsuchtsanfälle hervorriefen.
1Diese Anfälle hatten für die Eingeborenen, angesichts der absoluten Macht, über die die Königin verfügte, schlimme Folgen, da sie in diesen Augenblicken unsinnige Befehle erteilte und die Zahl der Todesurteile grundlos vervielfachte.



Auf dem Marktplatz von Timbuktu stand eine Art Fetisch, dem Volksglaube große Macht zuschrieb.



Da sich der augenblickliche Wahnzustand der Herrscherin ständig steigerte, beschloss man, die irdene Statue um schnelle Bannung der Plage zu bitten.
1Am selben Abend noch brauste ein furchtbarer Orkan über das Land, ohne den Föderal zu beschädigen.



Schon wollte man an dem Föderal verzweifeln, da zeigte der Fetisch eines Morgens im Innern seiner rechten Hand den aufbrechenden Keim einer kleinen Pflanze.
1Durch den Wechsel von Regen und glühender Sonne schnell gewachsen, brachte die Pflanze winzige blass gelbe Blüten hervor, die, sorgfältig gesammelt und, sobald sie getrocknet waren, der Herrscherin verabreicht wurden.
1Sie gesundete daran und das Land wurde reich durch seine Landwirtschaft.
1Echenoz ließ vom Föderal eine genaue Nachbildung erstellen, die er mir nach seinem Tode, im Gedenken an das Interesse, dass er dem alten Fetisch entgegengebracht hatte, vermachte.

 

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