First in America 2005

16 Farbradierungen auf Kupfer
Mappenedition: 24 Exemplare…………..Einzelexemplare je max. 18er Auflage

Ame­ri­ka bil­det mit all sei­nen Wi­der­sprü­chen über Fort­schritt und Pro­gres­si­on, Krieg und Frie­den, Wirt­schaft und Leben einen Ge­gen­stand von Fas­zi­na­ti­on und Em­pa­thie nicht nur für den, der die­ses Land be­such­te oder der dort ge­lebt hat. Be­son­ders als bil­den­den Künst­ler pro­vo­zier­te mich die­ses Land durch seine Di­men­sio­nen und sein rie­si­ges Spek­trum an kul­tu­rell viel­fäl­ti­gen Aus­drucks­mög­lich­kei­ten und Ein­drü­cken. Meine Be­trof­fen­heit, Wahr­neh­mung und Aus­ein­an­der­set­zung mün­de­te in künst­le­ri­sche An­sich­ten von und über Ame­ri­ka.
Ich hatte schon in den 80zi­ger Jah­ren meh­re­re Jahre auf Ein­la­dung der USA-Künst­ler Ed­ward und Nancy Red­din/Kien­holz in Ame­ri­ka ge­lebt, ge­ar­bei­tet und aus­ge­stellt.
Wäh­rend des Ar­beits­auf­ent­halts 1990/1991 mit mei­ner Fa­mi­lie in Los An­ge­les ent­stan­den eine Reihe von Ob­jekt-Re­li­efs, die sich mit dem My­thos „Chris­toph Co­lum­bus“ aus­ein­an­der­setz­ten, dem ich als Künst­ler das Bild mei­ner „Ent­de­ckun­gen“ Ame­ri­kas ge­gen­über­stell­te: Ex­trak­tio­nen kul­tu­rell-tri­via­ler Er­schei­nun­gen der ge­sell­schaft­li­chen Ei­gen­ar­ten und pop­kul­tu­rel­len Ein­drü­cke, eben­so wie ge­schicht­li­che As­pek­te der in­dia­ni­schen Ur­ein­woh­ner.
Eine Art jour­na­lis­tisch-künst­le­ri­sche Be­trach­tung über die Phä­no­me­ne Ame­ri­kas; im Spie­gel der Vor­stel­lun­gen und Kli­schees eines Künst­lers, der in den 50er Jah­ren durch ame­ri­ka­ni­sche Spiel­fil­me und Wes­tern äs­the­tisch-mo­ra­lisch so­zia­li­siert wurde und in L.A. ver­such­te, dem My­thos und der Rea­li­tät zu fol­gen, um diese zu the­ma­ti­sie­ren und ent­mys­ti­fi­zie­ren.
Durch den ers­ten Irak­krieg „Desert Storm“ wurde der Ar­beits­auf­ent­halt über­schat­tet und jäh ab­ge­bro­chen!
Den­noch sind in die­ser Zeit, in einer Ga­ra­ge am „Ve­nice beach“, ca. 22 Ob­jekt­re­liefs und viele Zeich­nun­gen ent­stan­den, die sich mit den kul­tu­rel­len Iden­ti­täts­ele­men­ten des da­ma­li­gen und heu­ti­gen Ame­ri­kas aus­ein­an­der­set­zen. Ein The­men­schwer­punkt bil­det dabei die Be­schäf­ti­gung mit den nord­ame­ri­ka­ni­schen In­dia­nern. Als poe­ti­sche In­ter­pre­ta­tio­nen ver­such­te ich mir ein „Bild“ über den Um­gang, die Kul­tur und die man­geln­de gesellschaftliche An­we­sen­heit der Ureinwohner zu ma­chen.
Seit 2005 habe ich die The­men und In­hal­te der ent­stan­de­nen Ob­jekt­bil­der neu auf­ge­grif­fen. In einer Serie von Fotos und Ra­die­run­gen wur­den die Mo­ti­ve der Re­li­efs um­ge­ar­bei­tet, ak­tua­li­siert, neu in­ter­pre­tiert und durch iro­ni­sche As­pek­te er­wei­ternd aus­for­mu­liert.
Die da­durch ge­won­ne­ne bild­haf­te Neu­in­ter­pre­ta­ti­on un­ter­stützt die In­ten­ti­on einer (Neu-) Ent­de­ckung Ame­ri­kas, deren As­so­zia­ti­ons­ge­halt im Be­trach­ter Wirk­lich­keit und My­thos die­ses Lan­des in eine an­de­re Blick­rich­tun­gen lenkt.

 

 

 

Radierungen zu FIRST IN AMERICA

 

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