Gezeiten Brunnen

 Kunst am Bau Wettbewerb Justizvollzugsanstalt Berlin, Plötzensee. 1986

Erläuterungsbericht



Versuch einer Beschreibung der künstlerischen Absicht zum Objekt

"Gezeitenbrunnen"

Kunst am Bau Wettbewerb Justizvollzugsanstalt Berlin, Plötzensee.

"Wo Dämme sind, soll Fluss sein."

Der Aspekt "Zeit" scheint mir an diesem Ort besonders gebunden.
Er ergibt sich notgedrungen aus der Situation einer Strafanstalt:
hier wird Zeit als ein unmittelbarer Einschnitt in die Freiheit erlebt,
ein Warten auf die Freiheit.

Bei meinem Entwurf handelte es sich um ein imaginäres Uhrwerk.
Ähnlich dem Prinzip eines Mühlrades treibt das Wasser die Räder an
und unterhält einen ruhigen, spielerisch- wechselnden Fluss.
In den kälteren Monaten wird Wind, Regen und Schnee das Spiel des Räderwerks fortsetzen.
Die Stern- und Tierkreiszeichen veranschaulichen kosmische Vorgänge
in diesen Bewegungen.
Als Metapher der Zeitlichkeit führt der Brunnen Handlungsabläufe vor,
die im übertragenden Sinne auch als "Jetzt", "Dauer", "Wechsel",
"Entstehen" und "Vergehen" beschrieben werden könnten.

Als "poetische Zeitmaschine" soll der Brunnen ein Ort des Verweilens
und des Träumens sein.
Wettbewerbsbeitrag: Modell: GEZEITENBRUNNEN,1986 für die JVA-Plötzensee, Berlin