Geil, 2020
50 Styro-Prints, Mappenedition, 12 Exemplare
Die Serie „Geil“ arbeitet mit dem Medium des Styro-Prints: einfache, direkte Drucke aus Styrodurplatten, die ein rohes und zugleich ikonisches Bildvokabular entfalten. In kräftigem Rot auf gelbem Grund erscheinen Szenen körperlicher Nähe, Fragmente von Gesten und Posen, durchsetzt mit handschriftlichen Kommentaren.
Zwischen Pornografie und Pop, Ironie und Ernst, entsteht ein vielschichtiges Spiel mit Klischees von Sexualität und Begehren. Die Titel – „Ich geh noch zur Schule“, „Mit siebzehn fängt das Leben erst an“, „Das kannst Du mir nicht verbieten“, „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – zitieren Schlagworte und Liedzeilen, die wie aus dem kollektiven Gedächtnis der Nachkriegs- und Popkultur auftauchen.
Die Drucke funktionieren dabei nicht als erotische Bilder, sondern als Reflexion über die Bilder der Erotik, wie sie von Medien, Musik und Massenkultur geprägt wurden. Die Einfachheit des Styro-Print-Verfahrens – schnell, rau, ohne technische Perfektion – verstärkt die ironische Brechung und verweist zugleich auf die Flüchtigkeit solcher Motive.
„Geil“ ist damit sowohl Provokation als auch Analyse: ein Bilderatlas des Begehrens, der zwischen Nostalgie, Popzitat und Gesellschaftskritik oszilliert.
Dr. Pelle Solus
50 Styro-Prints
Mappenedition: 12 Exemplare