1965 – Absolut Beginners

Meine erste echte Begegnung mit der Rockmusik – damals „Beatmusik“ genannt – hatte ich im Jugendpfadfinderheim Christ König in Trier-West. Dort trafen sich Freunde wie Leo Lauter, Damian Knoop und ich mit unseren Wanderklampfen. Wir mühten uns an „Wipe Out“ und „Peter Gunn“, während Leo auf Stühlen und Kartons den Rhythmus der „German Bonds“ nachahmte. Damian bekam als Erster eine E-Gitarre und experimentierte mangels Verstärker mit einem alten Radio, dessen Stoffbespannung vibrierte. Bald darauf folgte Leo mit einem Schlagzeug. Ich jedoch konnte meine Eltern nicht von einer Gitarre überzeugen – erst später kaufte mir mein Vater für fünf Mark eine gebrauchte.

Als ich die Freunde im Proberaum von Christ König wiedersah, waren sie inzwischen bestens ausgestattet, und Leos Bruder „Fatz“ war dazugestoßen. Der Sound beeindruckte mich – zugleich war ich traurig, nicht mitspielen zu können. Bald darauf machten die Jungs als „The Kinks“ Karriere in Trier: Leo wurde im Trierischen Volksfreund als „kleinster Schlagzeuger Deutschlands“ gefeiert, als die Band im Apollokino Trier als Vorgruppe der „Lords“ und später der „Rattles“ auftrat.

Damian Knopp (r.o.), Leo Lauter (r.u.) und ich mit 12 Jahren

Meine erste eigene Framus

Mit 14, im ersten Lehrjahr, gründete ich zusammen mit Karli (Karl Weber), den ich von Schule und Pfadfindern kannte, meine erste Band. Karli mit seiner schwarzen Elvistolle brachte mich mit Pitt (Peter Stefanovic) und Uwe (Kesselheim) zusammen, und so entstanden „The Lonely Ones“.

Unsere „Karriere“ bestand aus zwei großen Auftritten:
Der erste war 1968 beim ersten großen Rockfestival im Bürgerverein Trier, wo wir den 7. Platz belegten. Dort begegnete ich vielen späteren Musikerkollegen zum ersten Mal – unter anderem Rainer Benedum, der mich mit seinem Schlagzeug und einer schwarzen Lederweste mit riesigen Knöpfen schwer beeindruckte.

Der zweite Auftritt führte uns ins Saarland. Da unser Repertoire nur aus sieben Songs bestand, spielten wir diese mehrfach am Abend. Zwischendurch ließ man auch eine örtliche Band auf die Bühne – so lief das damals eben. Geld gab es keines, der Wirt verwies auf angebliche GEMA-Gebühren.

7. Platz auf dem Beatfestival im Bürgerverein Trier mit „The Lonly Ones“